Energieumsatz beim Sport - Schwerpunkt Laufen
"Kalorienverbrauch" beim
Laufen
Inhalt:
1. Einführung
2. Der
durchschnittliche Kalorienbedarf eines Erwachsenen pro Tag
3.
Der
Engergieverbrauch beim Dauerlaufen
4. Wie
setzt sich der Kalorienbedarf zusammen?
4.1. Grundumsatz
4.2. Energieaufwand
für körperliche Aktivität (Arbeits- oder Leistungsumsatz)
4.3. Nahrungsinduzierte
Wärmebildung (postprandiale Thermogenese)
5.
Welche
Faktoren beeinflussen den Energieumsatz beim Laufen
6.
Laufen
zur Gewichtskontrolle
7.
Das
metabolische Äquivalent (MET) zur Berechnung des Energieumsatzes
8.
Wissenswertes
zum Thema Energieverbrauch
Bei der
Mehrzahl der Erwachsenen werden nur etwa 20% des täglichen Kalorienverbrauchs durch
körperliche Aktivität verursacht. Dabei bietet gerade sportliche Aktivität die
Möglichkeit den Gesamtbedarf an Kalorien maßgeblich zu beeinflussen. Wie groß
ist der Kalorienverbrauch beim Laufen im Verhältnis zum Gesamttagesbedarf? Ist
es nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder ist es geeignet, überflüssige
Pfunde dahin schmelzen zu lassen? Von vielen Menschen mit Gewichtsproblemen
wird der Kalorienverbrauch bei sportlicher Aktivität jedoch überschätzt. Reicht der Kalorienverbrauch bei
einem 10 km Lauf aus, um eine zusätzliche Tafel Schokolade zu vertilgen? Wie
hoch ist der Kalorienbedarf eines Leistungssportlers, der jeden Tag läuft?
Warum ist es aus der Sicht des Kalorienverbrauchs nahezu gleichgültig, ob wir
einen Dauerlauf über 12 km in 1:00 Stunde oder
1:15 Stunde absolvieren? Der folgende Beitrag zum Energiebedarf beim
Laufen versucht auf diese und viele vergleichbare Fragen konkrete Antworten zu
geben.
Der
Energieumsatz bzw. der Kalorienverbrauch bei sportlicher Aktivität kann
entweder in Joule oder Calorie gemessen werden. In Deutschland ist noch
überwiegend die Einheit kcal gebräuchlich, obwohl die korrekte SI-Einheit für
Energie kJ lautet. 1 kcal entspricht 4,18 kJ. Im Folgenden wird die Einheit
kcal für den Energieumsatz verwendet.
2. Der durchschnittliche Kalorienbedarf eines
Erwachsenen pro Tag
Der
Kalorienverbrauch pro Tag eines durchschnittlichen Erwachsenen mit sitzender
Bürotätigkeit und ohne anstrengende Freizeitaktivitäten liegt abhängig vom
Geschlecht und Körpergewicht in einem Bereich von 1600 – 2000 kcal für Frauen
und 2400 bis 2900 kcal für Männer (Tab. 1) (16). Hochleistungssportler mit
täglich 3 bis 4 Stunden harten Training verdoppeln etwa ihren Kalorienbedarf
pro Tag.
Tab. 1: Durchschnittlicher Kalorienbedarf pro Tag bei
wenig aktiven Erwachsenen (19 – 50 J.)
Körpergewicht |
Frauen |
Männer |
50 kg |
1680 |
- |
55 kg |
1736 |
- |
60 kg |
1792 |
2400 |
65 kg |
1848 |
2480 |
70 kg |
1904 |
2560 |
75 kg |
1969 |
2640 |
80 kg |
2016 |
2720 |
85 kg |
- |
2800 |
90 kg |
- |
2880 |
3. Der Energieverbrauch beim Dauerlauf
Der
Dauerlauf zählt unter den Ausdauersportarten zu den Disziplinen mit dem relativ
höchsten Energieumsatz. Im Vergleich zum Laufen beträgt der Kalorienverbrauch
beim Inline-Skaten bei gleicher Geschwindigkeit nur maximal die Hälfte. Ein 80
kg schwerer Mann verbraucht bei einem Dauerlauf über 12 km in der Stunde
(5-Minuten-Schnitt) 944 kcal. Auf Inline-Skates würde er bei gleicher
Geschwindigkeit nur 390 kcal pro Stunde verbrauchen. In der Tabelle 2 und 3 ist
ein Vergleich zwischen verschiedenen Ausdauersportarten dargestellt. Dabei sind
die Entfernungen pro Stunde aufgetragen, die für den gleichen Kalorienverbrauch
bei den einzelnen Aktivitäten zurückgelegt werden müssen. Anzumerken bleibt, dass der Energiebedarf
beim Skaten und Radfahren mit höherer Geschwindigkeit im Vergleich zum Laufen
überproportional ansteigt.
Tab. 2: Sportliche Aktivitäten mit gleichen Energieverbrauch pro
Stunde (700 kcal)
Folgende Aktivitäten
haben pro Stunde den gleichen Kalorienverbrauch* |
19 km/h Inline-Skaten |
23 km/h Mountainbike
auf Schotterpiste |
32 km/h Rennrad, Straße |
10 km/h Laufen |
2500 m/h Schwimmen
(Freistil) |
9 km/h Walking |
*700 kcal für eine 70
kg schwere Person |
Tab. 3 Sportliche Aktivitäten mit gleichen
Energieverbrauch pro Stunde (300 kcal)
Folgende Aktivitäten
haben pro Stunde den gleichen Kalorienverbrauch* |
13 km/h Inline-Skaten |
18 km/h Tourenrad,
Straße |
1250 m/h Schwimmen |
6 km/h Walking |
*300 kcal für eine 60
kg schwere Person |
Der
Kalorienverbrauch für einen 1-stündigen Dauerlauf über 12 km schlägt bei einem Mann
(70 kg) zusätzlich mit 826 kcal zu Buche. Das entspricht immerhin ca. 32% des
durchschnittlichen Tagesbedarfs eines vergleichbaren Erwachsenen mit
überwiegend sitzender Tätigkeit (Tab. 1). Der Kalorienverbrauch beim Laufen
wird im Wesentlichen durch das Körpergewicht und die Streckenlänge bestimmt.
Tabelle 4 gibt einen Überblick über den Energieumsatz pro Stunde Dauerlauf in
Abhängigkeit von Körpergewicht und Streckenlänge (18):
Tab. 4:
Energieverbrauch in kcal pro Stunde Dauerlauf
Körpergewicht |
Streckenlänge |
|||
[kg] |
8 km |
10 km |
12 km |
15 km |
50 |
445 |
507 |
590 |
757 |
55 |
490 |
557 |
649 |
833 |
60 |
534 |
608 |
708 |
909 |
65 |
579 |
659 |
767 |
984 |
70 |
623 |
709 |
826 |
1060 |
75 |
668 |
760 |
885 |
1136 |
80 |
712 |
811 |
944 |
1212 |
Übrigens
liegt der Kaloriengehalt einer Tafel Vollmilchschokolade bei etwa 530 kcal.
Demnach reicht ein Dauerlauf über 10 km für die meisten Erwachsenen, um diese
zusätzliche Kalorienaufnahme zu kompensieren (Tab. 4).
4. Wie setzt sich der Kalorienbedarf zusammen?
Der
gesamte Energieverbrauch pro Tag setzt sich im Wesentlichen aus drei
Komponenten zusammen: 1. dem Grundumsatz, 2. dem Energiebedarf für körperliche Aktivität
und 3. der nahrungsinduzierten Wärmebildung (postprandiale Thermogenese).
4.1 Grundumsatz
Den
größten Anteil an unserem täglichen Kalorienbedarf hat der Grundumsatz bei
körperlicher Ruhe (GU). Zwischen 60 bis 70% des Tagesbedarfs werden allein
durch den Ruheenergieverbrauch bestimmt. Diese Energie benötigt der Körper für
eine normale Körperfunktion: Herzschlag, Atmung, Körpertemperatur. Die Größe
des Grundumsatzes lässt sich kurzfristig nur wenig beeinflussen. In der Höhe
des GU liegt aber für viele Menschen die Erklärung, warum sie Gewichtsprobleme
haben. Viele Faktoren beeinflussen die Höhe des GU: das Alter, das Geschlecht,
Hormone (z.B. Schilddrüsenhormon) und die so genannte Lean-body-mass (fettfreie
Körpermasse), die sich im Wesentlichen aus dem Gewicht der Organe und der
Muskulatur zusammensetzt. Aber auch die Umgebungstemperatur oder die Frage, ob
jemand gerade „auf Diät“ ist, spielt eine wesentliche Rolle für die Höhe des
Grundumsatzes. Im Verlaufe einer Diät sinkt der Grundumsatz, d.h. man isst zwar
weniger, verbraucht leider aber auch weniger Kalorien. Das erklärt, warum eine
kalorienreduzierte Diät oft weniger Fett dahin schmelzen lässt als ursprünglich
erwartet.
Im
Gegensatz zur Diät, bei der der Grundumsatz sinkt, kann ein intensives
Lauftraining den GU erhöhen. Dass man beim Laufen mehr Kalorien verbrennt als
beim gemütlichen Lesen eines Buches ist allen bekannt. Entscheidend ist aber,
dass derjenige, der intensiv Sport betreibt auch beim Lesen eines Buches in
Ruhe mehr Kalorien umsetzt als sein unsportlicher Nachbar mit gleichem
Körpergewicht. Ursache dafür ist zum einen die höhere Lean-body-mass und der
leicht erhöhte Nachbelastungsstoffwechsel in den Stunden nach dem Sport.
Einflussgrößen
auf den Grundumsatz:
Alter: Etwa mit
20 Jahren hat man den höchsten Grundumsatz, danach sinkt der GU in jeder
Lebensdekade um 2%. Auch ein Grund, warum ältere Menschen weniger Essen und
leichter an Gewicht zunehmen.
Größe: Je
größer die Körperoberfläche, desto größer der Grundumsatz. Große, dünne
Menschen haben einen höheren GU. Vergleicht man eine große Person mit einer
kleinen bei gleichem Körpergewicht, so hat die große Person einen höheren GU.
Geschlecht: Männer
haben im Allgemeinen einen um 10 bis 15% höheren GU als Frauen. Ein wesentlicher
Grund ist die größere Muskelmasse des Mannes. Die fettfreie Körpermasse
(Lean-body-mass) braucht mehr Energie als Fettgewebe. Es macht also durchaus
Sinn, sich ein paar Muskeln anzutrainieren. Ein Bodybuilder auf der Couch
verbraucht in Ruhe mehr Kalorien als sein gleich schwerer, aber nicht
muskelbepackter Arbeitskollege.
Umgebungstemperatur: Überraschenderweise
ist der Grundumsatz unter tropischen Temperaturen 5 bis 20% höher als unter
Normalbedingungen. Hingegen steigt der GU bei einem Aufenthalt in milder Kälte
nur um etwa 7% (7).
4.2 Energieaufwand für körperliche Aktivität
(Arbeits- oder Leistungsumsatz)
Der
bewegungsabhängige Energieverbrauch liegt für die meisten Menschen bei 20% -
40% des gesamten Energieverbrauchs. Dieser Anteil des Gesamtenergiebedarfs ist
großen individuellen Schwankungen unterworfen. Beeinflusst wird die Höhe des
Leistungsumsatzes durch die Dauer und Intensität von sportlicher Aktivität.
Ganz wesentlich wird dieser Wert aber auch von den Alltagsaktivitäten, wie Aufräumen,
Einkaufen gehen oder Gartenarbeit geprägt.
Grundsätzlich
stellt aber körperliche Aktivität eine gut zu beeinflussende Größe dar, um den
Gesamtenergieverbrauch zu erhöhen.
4.3 Nahrungsinduzierte
Wärmebildung (postprandiale Thermogenese)
Nicht nur
Dicke schwitzen nach einer üppigen Mahlzeit. Körpertemperatur und Wärmeabgabe
an die Umgebung steigen nach der Nahrungsaufnahme. Die nahrungsinduzierte
Thermogenese entspricht der Steigerung des Energieumsatzes nach
Nahrungsaufnahme. Diese Wärmebildung beruht darauf, dass für Verdauung und
Stoffwechsel Energie benötigt wird. Für diesen Verarbeitungsprozess werden
durchschnittlich 8 - 15% des täglichen Energieumsatzes benötigt. Diese
nahrungsinduzierte Wärmebildung hängt allerdings stark von der Zusammensetzung
des Essens ab: Bei ausschließlicher Ernährung mit Fetten sinkt dieser Wert auf
2 - 4%. Eine reine Kohlenhydrat-Ernährung verursacht eine etwas höhere
Wärmeproduktion (4 – 7%). Die extrem eiweißreiche Ernährung hat den höchsten
Energiebedarf bei der Verstoffwechselung (18 – 25%).
5. Welche Faktoren beeinflussen den Energieumsatz beim Laufen
Die
Höhe des Kalorienbedarfs beim Laufen wird im Wesentlichen durch das
Körpergewicht des Läufers und die zurückgelegte Strecke bestimmt. Weiteren
Einfluss haben die Laufgeschwindigkeit / -intensität und der Trainingszustand.
1. Der Kalorienverbrauch ist streng körpergewichtsabhängig. Während
eine 50-kg-Läuferin für 10 km (6 Min/km) ca. 500 kcal benötigt, verbraucht ihr
70 kg schwerer Freund, neben ihr laufend, ca. 700 kcal (Abb.1). Deutliche
geschlechtsbedingte Unterschiede sind nicht bekannt.
2. Mit zunehmender
Streckenlänge steigt der Kalorienverbrauch fast linear an. In Abb. 2 ist der
Zusammenhang zwischen der zurückgelegten Laufstrecke und dem Kalorienverbrauch
für unterschiedlich schwere Läufer bzw. Läuferinnen dargestellt.
3. Auch die Laufintensität bzw. Laufgeschwindigkeit, d.h. die Zeit
die für einen km benötigt wird, hat Einfluss auf den Kalorienbedarf. Der
Unterschied wird offensichtlich, wenn ein langsamer (6 min/km) und ein
schneller Läufer (4 min/km) die gleiche Zeiteinheit, z.B. 1 Stunde laufen.
Dabei legt der langsame Läufer 10 km und der schnelle Läufer 15 km in einer
Stunde zurück. Der Kalorienverbrauch des schnellen Läufers (70 kg) liegt bei
ca. 1050 kcal, der des langsamen Läufers (70 kg) bei etwa 700 kcal. In der
Praxis laufen beide aber eher die gleiche Streckenlänge, z.B. 12 km, als die
gleiche Zeiteinheit. Der schnelle Läufer hat dann allerdings eine deutlich
kürzere Belastungszeit (48 min vs. 1:12 h). In diesem Fall ist der
Energieverbrauch bei beiden Läufern nahezu identisch (850 kcal). Daraus ergibt
sich eine ganz wesentliche Schlussfolgerung für den Kalorienverbrauch beim
Laufen: Die Laufgeschwindigkeit hat keinen Einfluss auf den Energieverbrauch
solange zwei Läufer mit unterschiedlicher Geschwindigkeit die gleiche
Entfernung zurücklegen. Das gilt für Laufgeschwindigkeiten von 10 km/h (6 min
pro km) bis 15 km/h (4 min pro km) ohne Einschränkung. Am Beispiel des
Energieverbrauchs beim Marathonlauf wird dies deutlich. Die folgende Tabelle 5
zeigt, dass der 3-Stunden-Läufer einen ähnlichen Kalorienverbrauch aufweist,
wie ein Läufer der nach ca. 4 Stunden ins Ziel kommt.
Tab. 5: Kalorienverbrauch beim Marathon in Abhängigkeit von der
Laufzeit
Marathonzeit [Stunden] |
Kalorienverbrauch [kcal] |
||
|
60 kg |
70 kg |
80 kg |
2:48 |
2544 |
2969 |
3393 |
3:00 |
2506 |
2923 |
3341 |
3:30 |
2479 |
2892 |
3305 |
4:12 |
2553 |
2979 |
3404 |
Merke: Wesentlich für den Kalorienverbrauch beim Laufen ist die zurückgelegte
Laufstrecke, nicht die Laufgeschwindigkeit.
Für Laufgeschwindigkeiten von ³ 16 km/h ist dieser einfache
Zusammenhang nicht mehr gültig. Aus der Abb. 3 wird ersichtlich, dass ab einer
Laufgeschwindigkeit von 16 km/h der
Energieumsatz überproportional ansteigt. Deutlich wird dies auch am
Kalorienverbrauch eines Marathonlaufs im Bereich des Weltrekordes (2:05:38
Std.): Ein 60 kg leichter Kenianer wird nach 2:06 Std. am Ende des Marathons
etwa 2891 kcal umgesetzt haben und damit mehr als ein 4-Stunden-Läufer bei
gleichem Körpergewicht, obwohl dieser gut 2 Stunden länger auf den Beinen war
(Tab. 5).
Abb. 3: Kalorienverbrauch beim Laufen in
Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit
4. Als Ergebnis eines regelmäßigen Trainings wird die Laufbewegung
ökonomischer, d.h. es wird bei gleicher Geschwindigkeit weniger Energie
verbraucht. Da viel Athleten aber immer mit dem gleichen Grad subjektiver
Anstrengung laufen, erhöht sich mit dem besseren Trainingszustand in der Regel
auch die Laufgeschwindigkeit und damit steigt der Energieverbrauch wieder. Im
Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass eine verbesserte Laufökonomie den
Kalorienverbrauch um ca. 10 bis 15% reduziert (Abb. 4). Davon abzugrenzen ist
jedoch die Zunahme der absoluten Leistungsfähigkeit (gemessen als maximale
Sauerstoffaufnahme VO2max) als Ergebnis eines eher langfristigen
Trainingsprozesses. Diese Veränderungen gehen weit über einen rein
ökonomischeren Bewegungsablauf hinaus. Bei einer Zunahme der VO2max beim
Laufen hat der Betreffende das Gefühl, der 4-Minuten-Schnitt, der vor 2 Monaten
noch richtig anstrengend war, geht jetzt fast wie von selbst. Das bedeutet aber
nicht, dass der Energieverbrauch im gleichen Maße sinkt. Auch mit einer als
Folge des Trainings erhöhten Leistungsfähigkeit wird der Energiebedarf bei
einem 15-km-Lauf im 4-Minuten-Schnitt pro km noch bei etwa 950 kcal (± 100
kcal) für einen 70 kg schweren Läufer liegen.
Abb. 4: Einfluss des
Trainingszustandes eines Läufers (70 kg) auf den Energieumsatz
Die
bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass pauschale Angaben zum
Energieverbrauch bei sportlicher Aktivität mit großen Fehlern behaftet sein
können. Eine undifferenzierte Angabe, z.B. „1 Std. Dauerlauf verbrennt 700
kcal“ ist für die Mehrzahl der Erwachsenen zu ungenau. Eine grobe Abschätzung
des Kalorienverbrauchs beim Laufen ermöglicht eine einfache Formel, die das
Körpergewicht berücksichtigt:
Energieumsatz:1 kcal pro Kilometer und Kilogramm Körpergewicht
Beispiel: Ein Läufer mit 78 kg Körpergewicht läuft 13
km: 13 km x 78 kg = 1014 kcal
Es gibt noch weitere
Einflussfaktoren, die aber im Vergleich zum Körpergewicht den Kalorienverbrauch
nur gering beeinflussen. Beispielsweise erhöht eine Mahlzeit (mind. 1000 kcal)
bis zu einer Stunde vor dem Laufen eingenommen den Kalorienverbrauch (7).
Allerdings ist das Laufen mit vollem Bauch auch kein Vergnügen!
6. Laufen
zur Gewichtskontrolle
Wer das
Laufen im Wesentlichen aus der Motivation heraus betreibt, sein
Kalorienverbrauch zu erhöhten, sollte beachten, dass es leichter ist den
Kalorienverbrauch über eine zunehmende Streckenlänge als über eine erhöhte
Laufintensität / Laufgeschwindigkeit zu steigern. Ein Beispiel soll dies
verdeutlichen: Ein Läuferin mit einem Körpergewicht von 60 kg verbraucht bei
einem Dauerlauf in einem Tempo von 5:30 /km über eine halbe Stunde 330 kcal. Um
430 kcal zu verbrauchen, müsste die Frau ihr Lauf-Tempo auf 4:17 /km erhöhen,
oder, und das scheint für viele leichter, einfach die gleiche Geschwindigkeit
etwa 9 Minuten länger laufen (entsprechend ca. 1,7 km).
Merke: Um das Körpergewicht zu reduzieren, ist es
leichter die Laufstrecke zu verlängern als die gleiche Strecke schneller zu
laufen.
Um das
Körpergewicht durch Laufen zu reduzieren benötigt man mehr Zeit als es auf dem
ersten Blick zu vermuten wäre. Geradezu beeindruckend scheint es, wenn man sich
am Ende eines 1-stündigen Dauerlaufs auf die Waage stellt. Im Sommer ist ein
Gewichtsverlust von einem Kilogramm Normalität. Bei diesem Gewichtsverlust
handelt es sich aber zum aller größten Teil um einen Flüssigkeitsverlust, der
durch eine entsprechend erhöhte Trinkmenge wieder ausgeglichen werden muss. Um
ein Kilogramm Gewicht (überwiegend Fett) abzunehmen, ist bei gleichbleibender
Ernährung ein zusätzlicher Kalorienverbrauch von ca. 7700 kcal notwendig (15).
Wie
lange dauert es durch ein Lauftraining diese 7700 kcal zu verbrennen? Ein
älterer Läufer (79 kg) entschließt sich bei gleichbleibender Ernährung dreimal
pro Woche zusätzlich 7 km in 42 min zu laufen (560 kcal x 3). Er verbraucht
beim Laufen demnach 1680 kcal pro Woche mehr als üblich. Hätte sich dieser Mann
stattdessen die gleiche Zeit (insgesamt ca. 2 Std.) entspannt vor den Fernseher
gelegt, läge der Kalorienverbrauch in der gleichen Zeit bei etwa 160 kcal. Nur
wenn wir diesen Ruhe-Energieverbrauch vom Energieumsatz beim Laufen abziehen,
erhalten wir den Kalorienanteil, der wirklich zusätzlich verbraucht wird (1680
– 160 = 1520). Das bedeutet, dass dieser Läufer 5 Wochen regelmäßig dreimal pro
Woche zusätzlich laufen müsste, um sein Körpergewicht um 1 Kilogramm zu
reduzieren. Ganz korrekt ist diese Rechnung nicht, denn es wird dabei nur der
erhöhte Energieumsatz für die Zeit des Laufens betrachtet (in diesem Beispiel
560 kcal). Nicht berücksichtigt wurde dabei der nach Belastungsende noch bis zu
Stunden anhaltende leicht erhöhte Kalorienverbrauch (15). Neben dem Auffüllen
von entleerten Energiespeichern wird auch zusätzliche Energie benötigt für die
trainingsinduzierten Aufbauvorgänge in der Muskulatur. Dieser erhöhte
Nachbelastungs-Stoffwechsel verbraucht in der Regel weniger als 10% des Energieumsatzes
der eigentlichen sportlichen Belastung. Soweit die Theorie. In der Praxis
erzeugt das zusätzliche Laufen auch ein vermehrtes Hungergefühl, sodass sich
die notwendige Zeit, um 1 Kilogramm abzunehmen, nicht exakt bemessen lässt .
7. Das metabolische Äquivalent (MET) zur
Berechnung des Energieumsatzes
Vielen
Menschen ist die Berechnung von verbrauchten Kalorien zu kompliziert. Auch der
Vergleich zwischen den verschiedenen Formen körperlicher Aktivität (Laufen,
Schwimmen, Radfahren) erfordert oft Detailkenntnisse. Um eine Vergleichbarkeit
des Energieverbrauchs verschiedener Aktivitäten zu ermöglichen, wurde das
Konzept des metabolischen Äquivalents (MET) entwickelt (1,2).
Den
Kalorienverbrauch bei körperlicher Aktivität kann man als ein Vielfaches des
Ruheumsatzes darstellen. Der Ruheumsatz liegt etwa 10% über dem Grundumsatz.
Beispielsweise wird das entspannte Spazierengehen (etwa 4 km/h) mit dem Faktor
3 bewertet, d.h. pro Stunde werden dreimal so viel Kalorien verbraucht wie beim
gemütlichen Fernsehgucken. Laufen mit einer Geschwindigkeit von 4:15 /km über
eine Stunde wird hingegen mit dem 14fachen bewertet. Im amerikanischen
Sprachraum wird dieser Ruheumsatzes als MET’s bezeichnet (metabolisches
Äquivalent, 1 MET = entspricht etwa 1 kcal pro Stunde und kg Körpergewicht).
Viele Amerikaner sprechen jetzt nicht mehr davon, wie viele Kalorien sie bei
welcher Sportart verbraucht haben, sondern werfen sich nur noch gegenseitig
ihre MET’s um die Ohren: „Ich hab‘ heute 1 Stunde mit 10 MET’s geschafft.“ In
dem Moment ist es egal, ob derjenige Laufen oder Schwimmen oder Radfahren war,
was zählt, ist der Energieverbrauch und der lag bei 10 mal dem Ruheumsatz pro
Stunde, d.h. etwa bei 10 kcal pro Stunde und Kg Körpergewicht.
Für den Durchschnitts-Mann mit 70 kg wären das
70 x 10 Kcal = 700 kcal.
Für
diese 10 MET’s müsste man in einer Stunde entweder 10 km laufen oder 2,5 km
schwimmen. Mit dem Rennrad sind in der gleichen Zeit 32 km zu fahren, mit
Inline-Skates immerhin noch 19 km zurückzulegen. Es existieren umfangreiche
Tabellen mit der Angabe von MET’s für die unterschiedlichsten Aktivitäten des
Alltags (siehe Tab. 7 und 8). Wichtige Voraussetzung, um mit den MET’s den
eigenen Kalorienverbrauch abzuschätzen, ist die Kenntnis des eigenen
Ruheumsatzes (1 MET). Der Ruheumsatz liegt für Männer im Alter von 19 bis 50 Jahren etwa bei 1 kcal pro kg
Körpergewicht in der Stunde. Für unseren Standard-Mann (70 kg) berechnet sich
der Ruheumsatz pro Stunde wie folgt:
70 kg x
1 kcal = 70 kcal pro Stunde = 1 MET.
Diese
einfache Formel gilt für normalgewichtige Erwachsene. Für Übergewichtige liegt
dieser Wert eher bei 0,9 kcal pro kg und Stunde. Der Ruhe-Energieverbrauch
eines Bodybuilders mit geringem Körperfettanteil weicht aufgrund seiner großen Muskelmasse
ebenfalls von dieser einfachen Formel ab: Der Ruheumsatz für diesen Athleten
beträgt etwa 1,4 kcal pro kg und Stunde. Für Frauen im Alter von 19 bis 50
Jahren liegt der Ruheumsatz bei etwa 0,9 kcal pro kg Körpergewicht in der
Stunde (z.B.: 60 kg x 0,9 kcal = 54 kcal pro Stunde = 1 MET). In der folgenden
Tabelle 6 ist eine Übersicht zum Ruheumsatz bei unterschiedlichem Körpergewicht
dargestellt. Der Ruheumsatz pro Tag entspricht etwa dem Kalorienbedarf eines
Menschen mit einem Knochenbruch, der den ganzen Tag nicht aufstehen darf und
daher fast 16 Stunden am Tag Bücher ließt oder Fernsehen guckt.
Tab. 6: Ruheumsatz pro Tag in Abhängigkeit vom Körpergewicht
Frauen
1 MET = 0,9 kcal |
||
Gewicht in kg |
Ruheumsatz pro Std. = 1
MET |
Ruheumsatz pro Tag |
50 |
45,0 |
1080 |
55 |
49,5 |
1188 |
60 |
54,0 |
1296 |
65 |
58,5 |
1404 |
70 |
63,0 |
1512 |
75 |
67,5 |
1620 |
|
||
Männer 1 MET = 1
kcal |
||
65 |
65,0 |
1560 |
70 |
70,0 |
1680 |
75 |
75,0 |
1800 |
80 |
80,0 |
1920 |
85 |
85,0 |
2040 |
90 |
90,0 |
2160 |
Tab. 7:
Intensität sportlicher Aktivität gemessen in MET’s*
(metabolisches Äquivalent)
Sportart |
MET‘s |
Golfspielen |
3 |
Tischtennis |
4 |
Walking 5 km/h |
4 |
Inline-Skaten 13 km/h |
5 |
Schwimmen 1500 m pro Stunde |
6 |
Tanzen (intensiv) |
7 |
Radfahren: Tourenbike 24 km/h |
8 |
Laufen: 11 km/h |
11 |
Squash |
12 |
Laufen: 14 km/h |
14 |
*modifiziert nach
Ainsworth (1) |
8. Wissenswertes zum Thema
Energieverbrauch
Das
Tragen von gut gedämpften Laufschuhen im Vergleich zu Schuhen mit harten Sohlen
reduziert den Energieumsatz beim Laufen um 2,4% (19). Ab einer Geschwindigkeit
von 8 km/h ist es ökonomischer zu Laufen statt zu Walken (9). Ab dieser
Geschwindigkeit steigt der Energieumsatz beim Walken überproportional an.
Das Windschattenlaufen
in einem Wettkampf hinter einem anderen Athleten kann den Energieumsatz um bis
zu 9% reduzieren (19). Einen Marathon konsequent im Windschatten gelaufen,
reduziert den Energieaufwand um durchschnittlich 5%. Bei einem Läufer mit einer
Endzeit von 2:48 Std. sind das mehr als 8 Minuten, die er mit gleichem
Energieaufwand schneller laufen könnte.
Das
Konzept des metabolischen Äquivalents (MET) wurde von Ainsworth und
Mitarbeitern entwickelt. Die
Original-Publikation von 1993 „Compendium of Physical Activity“ bietet einen
sehr ausführlichen Überblick zum Energiebedarf von Aktivitäten des alltäglichen
Lebens (1,2).
Die
Literaturliste enthält zusätzlich Publikationen, die sich mit der
Belastungsintensität und dem Energieumsatz einzelner Sportarten befassen:
Radfahren
(3, 5, 8, 13), Running und Walking (9, 11), Basketball (12) und Krafttraining
im Alter (6).
Zwei
Arbeiten beschäftigen sich mit den Faktoren, die den Energieverbrauch im Alltag
beeinflussen (7,10). Wichtige Aspekte zum Einfluss von Sport auf die Ernährung
und den Kalorienbedarf werden in den folgenden Publikationen diskutiert: (4,
14, 15, 17).
1. Ainsworth BE, Haskell WL, Leon
AS, Jacobs DR Jr, Montoye HJ, Sallis JF, Paffenbarger RS Jr. Compendium of
physical activities: classification of energy costs of human physical
activities. Med Sci Sports Exerc. 1993 Jan;25(1):71-80.
2.
Ainsworth BE, Haskell WL, Whitt MC, Irwin ML,
Swartz AM, Strath SJ, O'Brien WL, Bassett DR Jr, Schmitz KH, Emplaincourt PO,
Jacobs DR Jr, Leon AS. Compendium of physical activities: an update of activity
codes and MET intensities. Med Sci Sports Exerc. 2000 Sep;32(9 Suppl):S498-504.
3.
Benecke R, di Prampero PE. Mechanische und
metabolische Belastung beim Radfahren – eine Analyse aus physiologischer und
biomechanischer Sicht. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 2001; 52 (1):
29-32.
4.
Burke LM. Energy needs of athletes. Can J Appl
Physiol. 2001;26 Suppl:S202-19. Review.
5.
Burke LM. Nutritional practices of male and
female endurance cyclists. Sports Med. 2001;31(7):521-32. Review.
6.
Campbell WW, Crim MC, Young VR, Evans WJ.
Increased energy requirements and changes in body composition with resistance
training in older adults. Am J Clin Nutr. 1994 Aug;60(2):167-75.
7.
Dauncey MJ. Activity and energy expenditure.
Can J Physiol Pharmacol. 1990 Jan;68(1):17-27. Review.
8.
Francescato MP, Di Prampero PE. Energy
expenditure during an ultra-endurance cycling race. J Sports Med Phys Fitness.
2002 Mar;42(1):1-7.
9.
Greiwe JS, Kohrt WM. Energy expenditure during
walking and jogging. J Sports Med Phys Fitness. 2000 Dec;40(4):297-302.
10. Levine JA, Schleusner SJ, Jensen MD. Energy expenditure of
nonexercise activity. Am J Clin Nutr. 2000 Dec;72(6):1451-4.
11. Maldonado S, Mujika I, Padilla S. Influence of body mass and
height on the energy cost of running in highly trained middle- and
long-distance runners. Int J Sports Med. 2002 May;23(4):268-72.
12. McInnes SE, Carlson JS, Jones CJ, McKenna MJ. The physiological
load imposed on basketball players during competition. J Sports Sci. 1995
Oct;13(5):387-97.
13. Neumann G. Physiologische Grundlagen des Radsports. Deutsche Zeitschrift
für Sportmedizin. 2000; 51 (5): 169-175.
14. Position of the American Dietetic Association, Dietitians of
Canada, and the American College of Sports Medicine: Nutrition and athletic
performance. J Am Diet Assoc. 2000 Dec;100(12):1543-56.
15. Swain DP. Energy cost calculations for exercise prescription: an
update. Sports Med. 2000 Jul;30(1):17-22. Review.
16. Vinken AG, Bathalon GP, Sawaya AL, Dallal GE, Tucker KL, Roberts
SB. Equations for predicting the energy requirements of healthy adults aged
18-81 y. Am J Clin Nutr. 1999 May;69(5):920-6.
17. Westerterp KR. Alterations in energy balance with exercise. Am J
Clin Nutr. 1998 Oct;68(4):970S-974S. Review.
Internet-Adressen:
18.
Formelsammlung zur Berechnung des Energieverbrauchs bei unterschiedlichen
Sportarten. (International Arctic Research Center University of
Alaska-Fairbanks):
http://www.frontier.iarc.uaf.edu/~cswingle/misc/exercise.phtml
19. Rice University Homepage, Houston, Texas USA (c) 2002
Inhalt einer Vorlesungsreihe zur Sportphysiologie. Gute
Übersicht zum Thema Sport und Ernährung und zu den Einflussfaktoren auf den
Energieverbrauch bei sportlicher Aktivität.
http://www.ruf.rice.edu/~kines/KINE321LectureNotes.html
Energieumsatz beim Laufen
Samstag, 8. Dezember 2007
Der Energieverbrauch beim Dauerlauf
Auf meiner Homepage http://detlef.nachtigall.googlepages.com/ gibt es weitere Beiträge zu den Themen Sportmedizin und Triathlontraining.
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Energieumsatz beim Sport
1. Einführung
2. Der durchschnittliche Kalorienbedarf eines Erwachsenen pro Tag
3. Der Engergieverbrauch beim Dauerlaufen
4. Wie setzt sich der Kalorienbedarf zusammen?
4.1. Grundumsatz
4.2. Energieaufwand für körperliche Aktivität (Arbeits- oder Leistungsumsatz)
4.3. Nahrungsinduzierte Wärmebildung (postprandiale Thermogenese)
5. Welche Faktoren beeinflussen den Energieumsatz beim Laufen
6. Laufen zur Gewichtskontrolle
7. Das metabolische Äquivalent (MET) zur Berechnung des
Energieumsatzes
8. Wissenswertes zum Thema Energieverbrauch
9. Weiterführende Literatur
1. Einführung
Bei der Mehrzahl der Erwachsenen werden nur etwa 20% des täglichen Kalorienverbrauchs durch körperliche Aktivität verursacht. Dabei bietet gerade sportliche Aktivität die Möglichkeit den Gesamtbedarf an Kalorien maßgeblich zu beeinflussen. Wie groß ist der Kalorienverbrauch beim Laufen im Verhältnis zum Gesamttagesbedarf? Ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder ist es geeignet, überflüssige Pfunde dahin schmelzen zu lassen? Von vielen Menschen mit Gewichtsproblemen wird der Kalorienverbrauch bei sportlicher Aktivität jedoch überschätzt. Reicht der Kalorienverbrauch bei einem 10 km Lauf aus, um eine zusätzliche Tafel Schokolade zu vertilgen? Wie hoch ist der Kalorienbedarf eines Leistungssportlers, der jeden Tag läuft? Warum ist es aus der Sicht des Kalorienverbrauchs nahezu gleichgültig, ob wir einen Dauerlauf über 12 km in 1:00 Stunde oder 1:15 Stunde absolvieren? Der folgende Beitrag zum Energiebedarf beim Laufen versucht auf diese und viele vergleichbare Fragen konkrete Antworten zu geben.
Der Energieumsatz bzw. der Kalorienverbrauch bei sportlicher Aktivität kann entweder in Joule oder Calorie gemessen werden. In Deutschland ist noch überwiegend die Einheit kcal gebräuchlich, obwohl die korrekte SI-Einheit für Energie kJ lautet. 1 kcal entspricht 4,18 kJ. Im Folgenden wird die Einheit kcal für den Energieumsatz verwendet.
2. Der durchschnittliche Kalorienbedarf eines Erwachsenen pro Tag
Der Kalorienverbrauch pro Tag eines durchschnittlichen Erwachsenen mit sitzender Bürotätigkeit und ohne anstrengende Freizeitaktivitäten liegt abhängig vom Geschlecht und Körpergewicht in einem Bereich von 1600 – 2000 kcal für Frauen und 2400 bis 2900 kcal für Männer (Tab. 1) (16). Hochleistungssportler mit täglich 3 bis 4 Stunden harten Training verdoppeln etwa ihren Kalorienbedarf pro Tag.